“Wir widmen uns im Sommer den Stühlen und Bänken und Liegen in der Stadt. Denn die Stadt steht voller Mobiliar. Selten wirklich gut platziert, meistens belanglos und beliebig, irgendwo im Stadtraum verteilt. Wie können wir mehr gestalterischen Zug in die Form eines Möbels bringen? Wie können wir präzise die landschaftliche Qualität eines bestimmten Ortes in einem Möbel thematisieren? Gewissermaßen ein Im-Möbel entwerfen: Ein Objekt, das nur an einem ganz bestimmten Ort Sinn zu machen scheint.

Wir gehen in der Stadtlandschaft auf die Suche nach landschaftlichem Potenzial. Daran knüpfen wir an und versuchen ein site-specific Möbel zu bauen. In der abschließenden Immöbel-Ausstellung wollen wir die Objekte am Ende natürlich auch besitzen, beliegen, bespielen oder was auch immer diese Objekte ermöglichen oder provozieren!”

Text & Workshop mit Sebastian Sowa Landschaftsarchitekt Sowatorini

 
 

Wie, Bruno Taut, sehe ich Farben als ein eigenes Element der architektonischen Planung. So wie er Farbe als psychologisches, dekoratives und raumbildendes Element einsetzt - an Fassaden ebenso wie im Innenbereich, besitzen sie eine multifunktionelle Wirksamkeiten. Zitat Taut : “Farben: Sie sind ein Zeichen des neuen Glücks' und verbreiteten zugleich volkstümliche Heiterkeit.” Dem schliesse ich mich an und nutze dieses Element in meiner Im-Möbel-Installation, die eine Einladung ist das Unsichtbare der Stadt wahrzunehmen. Der Ring in signalgelber Farbgestaltung mit doppeltem Kreis, entstand aus dem Ort heraus, diese graue Betonfläche spannender und erlebbarer zu machen. Der kleinere Kreis dient als Tür zum Öffnen und Schließen des Lochs im Boden (alias Gulli), neben dem großen Ringelement als weitere Sitzmöglichkeit. Das spielerische Experiment weckte Neugier und Abenteuerlust der vorbeigehenden Passanten & Passantinnen. Sie ließen sich darauf ein, den Einstieg in das Loch im Boden zu wagen und der Unterwelt zu lauschen. Denn es eröffnet sich eine urbane Hörhöhle.